Page 8 - 100 Jahre Turnverein Tegernsee
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 Kurze Vereins-Chronik
Ein Wagnis bedeutete es schon, als sich 33 sportbegeisterte Menschen entschlossen, aus einem Geselligkeitsklub den Turnverein Tegernsee entstehen zu lassen.
Dies geschah am14- April 1888 im Gasthof Guggemos. Für das neue Mitglied in der deutschen Turnerschaft zeichnete der TSV 1860 MÜnchen als Patenverein.
ln derAnfangszeit desVereins bedurfte es des richtigen Geistes derGründungsmitglie- det vor allem Hauptlehrer Zöpf, Anton Schuller. Turnwart Wagner und andere[ die Mit- gliederzahl zu steigern und geeignete Turngeräte und Einrichtungen zu beschaffen.
Dabei kam ihnen Heaog Carl Theodor mit der Überlassung des Turnplatzes im Keller- garten und derZehnerhalle im Sommerkeller entgegen und Graf Drechsel schenkte zur Gründung ein Reck.
Die Frage der Turnhalle und des Sportplatzes sollte. den Verein in seiner Geschichte noch öfters beschäftigen.
ln denfolgendenJahren fand neben denfleißig besuchtenTurnstunden auch dieGesel- ligkeit ihren Platz.
Monatliche Zusammenkünfte zu Kneipabenden, sowie Waldfeste und Faschings- veranstaltungen gehörten zum Vereinsleben.
Bereits 3 Jahre nach Gründung veranstaltete derTurnverein sein erstes ,,volkstümliches Wetturnen auf dem Hirschberge", welches sich weiterhin wachsender Beliebtheit erfreute und 1902 aus organisatorischen Gründen auf den eigentlichen Tegernseer Hausberg, die Neureuth, verlegt wurde. Das Bergsporlfest auf der Neureuth ist heute noch ein fester Bestandteil der sportlichen Aktivität der Tegernseer Turner
Das 1Ojährige Gründungsfest war mit der Weihe der Vereinsfahne verbunden. 1908 zählte der Verein berelts 78 Mitglieder und beteiligte sich an den Gau-Turnfesten des Oberbayerischen Gebirgsturngaues. Das 20. dieser Feste richtete derTWinTegernsee AUS,
ln der Folgezeit entstand durch Spaltung ein zweiterTurnverein ,Iurnerbund Jahn", der sich nach Endedesl.Weltkriegesaberwiederauflöste. Dieehemaligen Mitgliederdes W traten dem Erstverein wieder bei.
Der neugeschaffeneTurnraum derVolksschulewarfür einigeJahre derOrtfür die ange- setzten Turnstunden, bis dieser wegen Umbaus nicht mehr benutzt werden konnte.
Der Verein zog damals wieder in die Zehnerhalle zurÜck.
Von 99 Mitgliedern, die zum Militärdienst im 1. Weltkrieg eingezogen waren, mußten 17 ihr Leben lassen.
Am 31. März 1919 wurde die Satzung dahingehend ergänzt, daß auch Damen Mitglied werden konnten. Eine Frauenriege brachte in der Folge des 1. Weltkrieges neuen Schwung in den Turnverein, derTurnbetrieb erfreute sichweitererSteigerungen und die Hallenfrage wurde wiederum al<tuell. Obwohl die lnflation verheerende Folgen für Finanzierungsmöglichkeiten hatte, konnte doch am 2. und 3. Juni 1928 das 4Ojährige
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